Weihnachtsgruß des Präsidenten (DE) (15.12.2022)

Liebe Mitglieder der Internationalen Heinrich-Schütz-Gesellschaft,
liebe Newsletter-Abonnenten,

nach zwei Jahren der Pandemie in denen keine Schütz-Feste durchgeführt werden konnten, freut es mich besonders, dass wir im Schütz-Jahr 2022 wieder verschiedene Veranstaltungen realisieren konnten.

Am 25. Mai, dem 450. Geburtstag des Landgrafen Moritz von Hessen, dem Entdecker und Förderer des Heinrich Schütz, veranstalteten wir in Kassel in Kooperation mit dem Verein für hessische Geschichte und Landeskunde 1834 e.V. einen Landgraf-Moritz-Tag.

Eröffnet wurde dieser mit einem Festvortrag unter dem Thema Landesvater und Lehrherr – Landgraf Moritz der Gelehrte und seine Kapellknaben, in dem Prof. Dr. Gerd Aumüller das Kasseler Umfeld des jungen Schütz beleuchtete.

Daran schloss sich eine Stadtführung durch Karl-Hermann Wegner unter dem Thema Heinrich Schütz in Kassel und die Renaissance-Kultur am Hofe Landgraf Moritz des Gelehrten von Hessen an. Abgerundet wurde der Festtag durch ein nahezu ausverkauftes Konzert des Johann Rosenmüller Ensembles in der Kasseler Brüderkirche.

Vom 27. bis 30. Oktober konnte dann unser 51. Internationales Heinrich-Schütz-Fest in Kassel stattfinden, welches wir in Kooperation mit den Kasseler Musiktagen 2022 veranstalteten.

Eröffnet wurde das 51. Internationale Heinrich-Schütz-Fest mit einem Vortrag unter dem Titel Interkonfessionelle Verständigung im 17. Jahrhundert und die Rolle der Künste durch Prof. Dr. Bernhard Jahn in der UK14. Umrahmt wurde die Eröffnungsveranstaltung mit Lautenmusik von Moritz von Hessen und Zeitgenossen, gespielt von Andreas Düker.

Am Abend folgte das furiose Eröffnungskonzert in der Kasseler Martinskirche, in dem das Prager Collegium 1704 unter der Leitung von Václav Luks geistliche Konzerte aus Schütz’ Symphoniae sacrae III und Teile aus Claudio Monteverdis Selva morale e sprituale aufführte.

Am zweiten Tag beleuchtete das Johann Rosenmüller Ensemble in einem Konzert unter dem Titel Heinrich Schütz und Kassel die langjährigen Verbindungen unseres Namenspatrons zu seiner ersten Wirkungsstätte, welche Schütz noch lange nach dem Tode des Landgrafen Moritz aufrechterhielt.

Den Abschluss der Konzerte bildete die Berliner Musiktheater-Kompanie Nico and the Navigators im Schauspielhaus des Kasseler Staatstheaters mit der szenischen Produktion Fleisch & Geist, welche als Koproduktion des Heinrich Schütz Musikfests | SCHÜTZ22, der Kasseler Musiktage, des Staatstheaters Kassel und des Theater Altenburg Gera entstand. Das auf allen Positionen mit hervorragenden Sängern, Musikern und Tänzern besetzte Ensemble transofmierte die ausgewählte Musik von Schütz und Zeitgenossen in eine zeitgenössische Bild- und Klangwelt und machte sie neu erlebbar.

Natürlich fehlt auch in diesem Jahr das wissenschaftliche Symposion nicht, das an den Vormittagen des 28. und 29. Oktober unter dem Titel Heinrich Schütz, Landgraf Moritz und der Kasseler Hof stand. Unter der Leitung von Prof. Dr. Michael Meyer und Prof. Dr. Walter Werbeck, wurden den Zuhörern neue Einblicke in das musikalisch-intellektuelle Leben am Kasseler Hof präsentiert.

Abgerundet wurde unser Schütz-Fest durch eine Stadtführung unter dem Titel Heinrich Schütz in Kassel und die Renaissance-Kultur am Hofe Landgraf Moritz des Gelehrten, in der der Kasseler Historiker Karl-Hermann Wegner, die Kasseler Aufenthalts- und Wirkungsstätten von Heinrich Schütz vorstellte.

Den traditionellen Schlusspunkt bildete der Festgottesdienst am 30. Oktober in der Kasseler Martinskirche mit Prof. Dr. Thomas Erne, der musikalisch von der Kantorei Kirchditmold unter der Leitung von Michael Gerisch gestaltet wurde.

In der Mitgliederversammlung unserer Gesellschaft, die am 29. Oktober stattfand, stand die Frage der Anpassung unserer Mitgliedsbeiträge im Mittelpunkt. Die enormen Preissteigerungen der letzten beiden Jahre sind auch an uns nicht spurlos vorbei gegangen. Gerade die Druckkosten des Schütz-Jahrbuchs und die weltweiten Versandkosten haben eine finanzielle Lücke entstehen lassen, die wir leider nur durch eine Anhebung der Beiträge schließen können. Neben der moderaten Erhöhung von 25,00 € auf 30,00 € Jahresbeitrag für die Einzelmitgliedschaft sowie von 30,00 € auf 35,00 € für die institutionelle Mitgliedschaft, haben wir auch einen neuen Familienbeitrag in Höhe von 50,00 € beschlossen. Wir hoffen damit, unsere Gesellschaft für die Zukunft besser aufgestellt zu haben.

Das 52. Internationale Heinrich-Schütz-Fest wird vom 21. – 24. September 2023 in der alten polnischen Residenz- und Krönungsstadt Krakau stattfinden. Ich freue mich sehr darauf, Sie alle dort begrüßen zu können.

Allen Mitgliedern unserer Gesellschaft und unseren Newsletter-Abonnenten wünsche ich eine besinnliche Adventszeit, gesegnete Weihnachten und alles Gute für das kommende Jahr 2023.

Arno Paduch
Präsident